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Die Kraft der Elektromobilität

Die schnellste Motorradfahrerin der Welt, Eva Håkansson, setzt auf Elektromobilität. Die Dozentin für Maschinenbau an der University of Auckland in Neuseeland verrät, warum sie sich dadurch selber als Eco-Aktivistin versteht und was in der Elektromobilität getan werden muss, um sie populärer zu machen.

Text:
Eva Håkansson

März 2020

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Mit 400 Kilometern die Stunde raste ich 2016 über die Salzkruste der großen Salzwüste in Utah, USA. Mit meinem selbst gebauten Elektromotorrad „KillaJoule“ knackte ich den Weltrekord der schnellsten Motorradfahrerin. Dabei bewies ich nicht nur mir etwas, sondern der ganzen Welt: Elektrofahrzeuge können sexy und superschnell sein und unheimlich viel Spaß machen!

„Benzin ist so was von old school. Ich setze auf Elektropower.“
Eva Håkansson

Jeden Tag bewegen wir uns ganz selbstverständlich von Ort zu Ort. Mobilität bedeutet für uns persönliche Freiheit, ist eine Voraussetzung für unsere heutige Gesellschaft und ein Schlüsselfaktor unserer Wirtschaft. Wir sind darauf angewiesen. Doch unser liebstes Fortbewegungsmittel, das Auto, ist für einen Großteil der globalen Luftverschmutzung verantwortlich. Dass Elektromotoren eine umweltfreundliche Alternative sind, weiß inzwischen jeder – und trotzdem sind sie noch nicht verbreitet genug. Ihr schlechtes Image eilt ihnen voraus. Sie gelten als unpraktisch, teuer und nicht gerade leistungsfähig. Ich möchte das ändern und beweisen, dass es auch anders geht. Dafür tüftele ich an immer neuen Elektrofahrzeugen, baue verschiedene Motorräder eigenhändig mit meinem Team zusammen und teste meine Erfindungen auf Herz und Nieren. Denn ich bin nicht nur studierte Maschinenbauingenieurin, sondern auch passionierte Rennfahrerin. Mit meinem Elektromotorrad betreibe ich sozusagen Eco-Aktivismus, versteckt hinter 400 PS.

Vor- und Nachteile der Elektromobilität

Keine Frage, ich weiß, dass es im Bereich der Batterieleistung von Elektrofahrzeugen noch viel Verbesserungsbedarf gibt. Aber sobald Batterien günstiger und leistungsstärker werden, wird auch die Elektromobilität einen enormen Popularitätsschub erfahren.
Mir kommen die praktischen Vorteile der grünen Technologie schon jetzt auf meinen Rennstrecken zugute. Der Wartungsaufwand ist verschwindend gering: Ich brauche keine Luftfilter, keine Ölfilter, keine Kupplungen und nur wenige bewegliche Bauteile. Somit benötige ich nicht nur weniger Ersatzteile, sondern komme auch mit einer winzigen Crew aus. Weniger Wartungsaufwand bedeutet für mich mehr Zeit zum Schrauben!
Im Moment bastele ich an einem neuen Elektromotorrad: „Green Envy“ soll noch schneller, noch leistungsstärker werden als „KillaJoule“. Mein neuer Superflitzer wird zudem einen Meter länger sein und dreimal so viel Power haben wie sein Vorgänger – nämlich 1.300 PS. Mein Team und ich möchten damit den allgemeinen Motorradrekord auf einer Landstrecke übertreffen, der derzeit bei 605 Kilometern pro Stunde liegt. 2020 plane ich das Debüt meines grünen Powerbikes und hoffe, dadurch noch mehr Aufmerksamkeit auf leistungsstarke Elektroenergie lenken zu können. Denn nur, wenn wir Ingenieure am Ball bleiben und weiter an grünen Lösungen tüfteln, können wir auch in Zukunft mobil bleiben.

 

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