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Automobilstrategie der Zukunft

Die Automobilbranche befindet sich im Wandel. Themen wie Elektromobilität, Carsharing und autonomes Fahren sind aktueller denn je. Mit einer neuen Strategie stellt sich AXA Partners den Herausforderungen der Zukunft. Head of Automotive & Mobility, Jean-Pierre Lerin, stellt diese vor.

Text:
AXA PARTNERS

Foto:
Getty / Fotograf

März 2020

Strategische Mobilitätswende

Herr Lerin, die Automobilbranche durchläuft derzeit einen massiven Wandel. Was verändert sich? 

Das stimmt. Den Wandel kann man besonders gut anhand zweier Veränderungen nachvollziehen. Auf der einen Seite ändert sich die Nutzung des Autos. Früher wollte man ein Auto besitzen, heute will man vorrangig Zugang dazu haben. Doch dafür benötige ich kein eigenes Auto mehr, denn es gibt Carsharing, Drivesharing und Peersharing. Auf der anderen Seite verändert sich die Technologie. Früher gab es lediglich Benzin als Antrieb. Heute stehen uns neben den Benzinern noch weitere Optionen zur Verfügung – etwa Elektroautos, Wasserstoffautos und Hybride. 

Sie operieren auf internationaler Ebene. Wo auf der Welt verändert sich die Automobilbranche am stärksten? 

Unabhängig vom Land oder Kontinent beobachten wir die gleichen Entwicklungen. Sie finden zwar zeitversetzt statt, aber jeder Markt kämpft mit denselben Herausforderungen. Das ist besonders spannend, weil wir unser Wissen in anderen Ländern wieder anwenden können. In den letzten Jahren haben sich die Automobilmärkte außerdem geografisch von Europa entfernt. Der Hauptmarkt befindet sich nun in China, den USA, Brasilien und Indien. 

Wie reagiert AXA PARTNERS darauf?

Wir können nicht mehr das machen, was wir die letzten zwanzig bis dreißig Jahre gemacht haben. Wir müssen neue Dienstleistungen entwickeln und sicherstellen, dass unsere Produkte zukunftstauglich sind. Wir müssen uns international als Hauptakteur im Automobilbereich etablieren und in allen Ländern ein gutes Serviceniveau sicherstellen. Um das zu erreichen, habe ich eine neue Strategie entwickelt. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass wir nie in der Lage sein werden, Dienstleistungen anzubieten, die all die Bedürfnisse der Automobilindustrie auf einmal abdecken. Dafür sind die technischen und sozialen Veränderungen zu groß. Deshalb werden wir in Zukunft noch mehr mit anderen Unternehmen zusammenarbeiten und unsere Kräfte vereinen. So können wir Automobilherstellern zukunftsfähige Services anbieten und unsere Marktkraft stärken.

Haben Sie ein Beispiel?

E-Auto-Herstellern bieten wir unter anderem einen Service an, der sicherstellt, dass ihre Kunden immer an ihr Ziel kommen. Falls ein Auto nicht richtig lädt, bringen wir die Person etwa per Taxi ans Ziel. Außerdem unterstützen wir Mobilitätsdienstleister wie Blabla Car dabei, Pannen auszugleichen. Wenn etwa ein Auto während der Fahrt kaputt geht, bringen wir den Nutzer auf anderem Weg an sein Ziel. Diese Beispiele zeigen auch, dass sich AXA PARTNERS entwickelt – weg vom Unternehmen für Reparaturen und Abschlepp-Services, hin zu einem Unternehmen, das die Mobilität von Menschen in jeder Situation gewährleistet. 

Autonomes Fahren wird einen großen Einfluss auf die Mobilität von morgen haben. 

Würden Sie in ein autonomes Fahrzeug steigen? 

Nein, zumindest nicht, wenn autonome Fahrzeuge und nicht-autonome Fahrzeuge zusammen auf der Straße unterwegs wären. Alle Unfälle, die autonome Autos bisher hatten, passierten im Zusammenhang mit Fahrrädern oder nicht-autonomen Wagen. Die sichere Nutzung wird beeinflusst durch zu viele Faktoren von außen. Damit ich ihnen vertrauen würde, dürften also nur autonome Fahrzeuge auf der Straße fahren.

Was bedeutet Vertrauen für AXA PARTNERS und was für eine Rolle spielt Vertrauen in Ihrem Beruf? 

Vertrauen bedeutet für uns Einfachheit. Unseren Kunden soll es leichfallen, mit uns zusammenzuarbeiten. Sie sollen bei uns rundum gut versorgt sein und auf jede Frage und jedes Anliegen eine Antwort bekommen. Damit unsere Kunden und Partner uns vertrauen, müssen wir halten, was wir versprechen. In der Industrie- und Automobilwelt wird alles gemessen – zum Beispiel wie lange die Herstellung eines Autos dauert. In der Versicherungs- und Assistance-Welt wiederum versprechen wir Leistungen. 

Wie überbrücken Sie diese Diskrepanz? 

Indem auch wir unsere Leistungen messen. Wenn beispielsweise ein Kunde von Porsche eine Panne hat, messen wir, wie lange es gedauert hat, bis der Abschleppwagen eingetroffen und die Reparatur fertig war. Pauschale Aussagen wie „Der Kunde war sehr zufrieden mit dem Service“ reichen einfach nicht mehr aus. Wir müssen unseren Partnern mehr Informationen bieten, um sicher zu stellen, dass unser Service die versprochene Leistung und unsere Verpflichtung ihnen gegenüber widerspiegelt. 

Porsche ist also einer ihrer Kunden. Mit wem arbeiten Sie noch zusammen? 

Genau, mit Porsche haben wir seit zehn Jahren eine internationale Partnerschaft. Ende 2018 haben wir mit dem Autohersteller in 50 Ländern zusammengearbeitet. Auch die Daimler AG konnte ich als Kunden akquirieren. Mit ihr arbeiten wir in 46 Ländern zusammen. Derzeit verhandeln wir außerdem mit einem großen Technikunternehmen über eine gemeinsame Lösung für einen Automobilhersteller. Er ist auf der Suche nach einem Komplettpaket, worin alle Dienstleistungen vom Support bis zur Telematik abgedeckt sein sollen. Alleine können wir das nicht bieten, zusammen schon. Hier setzen wir die neue Strategie bereits um und zeigen, dass Partnerschaften mit anderen Unternehmen für beide Seiten Vorteile bringen.

Porsche ist also einer ihrer Kunden. Mit wem arbeiten sie noch zusammen? 

Genau, mit Porsche haben wir seit zehn Jahren eine internationale Partnerschaft. Ende 2018 haben wir mit dem Autohersteller in 50 Ländern zusammengearbeitet. Auch die Daimler AG konnte ich als Kunden akquirieren. Mit ihr arbeiten wir in 46 Ländern zusammen. Derzeit verhandeln wir außerdem mit einem großen Technikunternehmen über eine gemeinsame Lösung für einen Automobilhersteller. Er ist auf der Suche nach einem Komplettpaket, worin alle Dienstleistungen vom Support bis zur Telematik abgedeckt sein sollen. Alleine können wir das nicht bieten, zusammen schon. Hier setzen wir die neue Strategie bereits um und zeigen, dass Partnerschaften mit anderen Unternehmen für beide Seiten Vorteile bringen. 

Was machen Sie eigentlich, Jean-Pierre Lerin?

Jean-Pierre Lerin ist als Head of Automotive Services and Mobility bei AXA PARTNERS in Frankreich dafür zuständig, internationale Partnerschaften mit Kunden aus der Automobilindustrie wie Automobilhersteller oder Leasinggesellschaften aufzubauen.

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