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Design Thinking: Spielerisch in die Zukunft

In einer immer komplexeren Arbeitswelt sind Kreativität und Innovation gefragt. Das Design Thinking zeigt spielerisch, kreative Wege, Lösungen für Probleme in der modernen Welt zu finden. Anna Ostwald erklärt, worauf es dabei ankommt.

Text:
Anna Ostwald

März 2020

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Ich glaube daran, dass jeder Mensch auf seine eigene Art und Weise kreativ ist. Kreativ sein bedeutet, Lösungen für Probleme zu finden. Trotzdem scheint Kreativität in unserer Gesellschaft immer mit dem Begriff der Ästhetik verbunden – Künstler, Texter oder Designer gelten als kreativ, alle anderen nicht.

Im englischen Sprachraum bezieht sich das Verständnis des Wortes „creativity“ mehr auf die Bedeutung des lateinisches Ursprungs „creare“ – etwas erschaffen, erfinden oder auch erzeugen. Das ist etwas, das wir verstehen müssen: Nicht nur ästhetisches, sondern problemlösendes Arbeiten ist kreativ. 

Genau darauf zielt Design Thinking. Es gilt, herauszufinden, was die Bedürfnisse des Menschen sind und wie man für diese Bedürfnisse schnelle und gute Lösungen finden kann. Design Thinking schafft einen sicheren Rahmen, in dem man Dinge möglichst einfach und direkt ausprobieren kann. Man darf und soll Fehler machen: Nur, wenn sich unsere Geisteshaltung so weit ändert, dass Fehler kein Scheitern bedeuten, sondern Lernerlebnisse sind, können wir wirklich frei und kreativ arbeiten. Nur wer darauf vorbereitet ist, eventuell zu scheitern, kann innovative Ideen hervorbringen. Das müssen auch Chefs verstehen und den Mitarbeitern Raum zum Experimentieren geben.

Kreative Lösungen für die Arbeit der Zukunft

Wir befinden uns in einer Zeit voller Umbrüche. Warum halten wir aber noch immer an einem alten Arbeitsmodell fest, das aus den Grundzügen der Industrialisierung stammt? Klare Hierarchien, blinde Folgeleistung, nine to five und Top-down-Ansätze gehören meiner Meinung nach in die Vergangenheit. Stattdessen könnten Mitarbeiter, vor allem großer Unternehmen, Raum bekommen, ihre Talente auszubauen und zu nutzen. So meistern sie immer wieder neue Herausforderungen und rosten nicht in einer veralteten, vielleicht sogar nicht mehr relevanten Jobbeschreibung ein.

„Empathie ist der Kern von Design Thinking: Man muss ein Problem wirklich verstehen und nachfühlen, um es zu lösen.“ - Anna Ostwald

Werden wir in den nächsten dreißig Jahren Krisen der Arbeit durchleben? Wahrscheinlich. Vielleicht wird die Ultraspezialisierung in der Arbeit künftig vom Modell des lebenslangen Lernens abgelöst? Dies würde bedeuten, dass unsere Jobs vielfältiger und interdisziplinärer werden. Und rückt das Thema Präsenz nicht auch sowieso schon immer weiter in den Hintergrund? Ortsungebunden können wir effektiver und schneller arbeiten.

Design Thinking: Wissen und Bedürfnisse im Einklang

Die Zukunft der Arbeit heißt Sinnhaftigkeit. Oft wissen wir zum Beispiel, was technologisch möglich ist, wir haben ein Bild davon, was sich wirtschaftlich rentiert, aber wir verlieren die Bedürfnisse der Menschen aus den Augen. Dabei haben wir, gerade in Deutschland, ein unglaublich hohes technisches Know-how zur Verfügung. Mithilfe von Design Thinking können wir dieses Wissen noch mehr mit den Bedürfnissen der Menschen in Einklang bringen, dann können wir auch weiterhin relevante, zukunftsgewandte Produkte entwickeln. Nur so bleiben wir ein Land mit hohem Innovationspotenzial, ohne gleichzeitig den Druck zu erhöhen. Klar bedeutet das auch ein Risiko: Aber wir müssen alte Wege verlassen und auch mal Fehler riskieren. Nur so bleiben wir kreativ. 

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